Die klassische Methode der Bildübertragung, die man meistens in der Schule lernt, ist die so genannte Rastermethode. Dabei zerlegt ihr die Bildvorlage und eure Leinwand mit senkrechten und waagerechten Hilfslinien in kleine Kästchen. Ich nutze diese Methode bei Landschaftsbildern eher selten. Bei zu vielen Hilfslinien verliere ich nämlich Zeit beim Entfernen der später überflüssigen Striche.
Andererseits bietet diese Methode die Möglichkeit, Bildvorlagen beliebig zu vergrößern und erlaubt es auch detailreiche Vorlagen wir Portraits perfekt auf die Leinwand zu bringen.
Für eine grobe Orientierung in einem Motiv verwende ich häufig ein Raster mit nur vier Strichen. Diese dritteln jeweils das Bild, es entstehen neun Kästchen (siehe das Beispiel mit der Berglandschaft).
Am besten verwendet ihr für das Vorzeichnen mit Wasser vermalbare Aquarellstifte in einer zum Gemälde passenden Farbe. Striche, die den Himmel im Motiv teilen, wische ich mit einem feuchten Schwamm vor dem Malen weg, da sie zu unerwünschten Verfärbungen führen können.
Wenn ich das Raster aufgezeichnet habe, schaue ich mir dann Schritt für Schritt jeden einzelnen Teil meiner Vorlage an und übertrage ihn auf die Leinwand. Wie ihr in der Abbildung sehen könnt, wird dadurch das Foto ganz einfach vergrößert.
Bei Portraits zeichne ich wesentlich mehr Rasterstriche ein, so dass ich auch kleine Details sicher erfassen kann.
Die Rastermethode funktioniert nur, wenn die Bildvorlage und die Leinwand das gleiche Seitenverhältnis haben. Wenn ihr beispielsweise ein querformatiges Foto auf eine quadratische Leinwand übertragen wollt, wird die Vorzeichnen zusammengestaucht (siehe das Beispiel mit dem Haus). Hier solltet ihr also eure Vorlage so beschneiden, dass sie ebenfalls quadratisch ist. In meinem Starterbuch gebe ich euch noch weitere Tipps, wie ihr Bildvorlagen an jedes beliebige Leinwandformat anpassen könnt.