Im Mittelalter war Ultramarin so teuer wie Gold, etwas das wir uns gar nicht vorstellen können. Doch während das Ultramarin, das wir heutzutage für günstiges Geld kaufen chemisch hergestellt wird, ist der Rohstoff des ursprünglichen Pigments der Halbedelstein Lapislazuli. Dieses Blau wird auch heutzutage noch wegen seiner hohen Leuchtkraft produziert. Der Lapislazuli-Stein wird dazu in kleine Stücke zerschlagen und anschließend fein vermahlen. 100g kosten aktuell rund 2.400 €.
Wer jetzt fassungslos den Kopf schüttelt über so einen exorbitanten Preis, der sollte sich besser anschnallen: Lapislazuli Pigment ist im Vergleich zu echtem Purpur ein wahres Schnäppchen! Das Purpur Pigment wird aus den Schalen verschiedener Meeresschneckenarten gewonnen, 1 g kostet aktuell 3.100 € und ist damit teurer als Gold! Warum die Farbe so teuer ist, lässt sich einfach erklären: für dieses eine Gramm mussten 10.000 Schnecken gesammelt und anschließend aufwändig aufbereitet werden! Dies erklärt auch, warum das echte Purpur Pigment früher nur zum Färben der Kleidung hochrangiger Würdenträger in Staat und Kirche eingesetzt wurde.
Je nach Art der Schnecke kann die Farbe des Pigments sich ändern. So ist ein Farbenspektrum von sattem Rot bis hin zu Violett möglich.
Falls nun jemand unbedingt diese beiden teuersten Farben der Welt ausprobieren möchte: In Deutschland vertreibt die Firma Kremer sowohl Lapislazuli als auch echtes Purpur Pigment!
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Purpur_%28Farbstoff%29#/media/Datei:Purple_Purpur_(retouched).jpg