Horizontalen (Meer, Waldrand, Strand, Hügel) und Vertikalen (Zaunpfosten, Laternenmasten, Leuchtturm, Segelschiffmast, Baum) bestimmen viele besonders eindrucksvolle Landschaftsbilder. Wenn ihr nur ein einziges dieser beiden Bildelemente verwendet, sieht euer Motiv oft ein wenig langweilig aus. Eine Wiese unter blauem Himmel mag farblich noch so treffend gemalt sein - ohne einen Baum oder einem stehenden Menschen darin wirkt sie einfach nichtssagenden.
Erst durch die Kombination von vertikalen und horizontalen Strukturen kann das Auge Halt im Bild finden. Die Horizontale ist praktisch die Basis für das Wichtigste im Bild, die vertikale Struktur. Doch auch umgekehrt gilt: Ein Leuchtturm kann erst dann seine Wirkung entfalten, wenn er sich vom restlichen Bild abheben kann. Würde er neben einer Baumreihe stehen, wäre er für unser Auge eher unwichtig.
Für die Bildkomposition bedeutet das, dass ein Landschaftsbild möglichst beide Elemente enthalten sollte. Überprüft einmal, wie viele herausragenden Motive in der Malerei genau diese Kombination besitzen. Beispiele Selbst in der abstrakten Kunst könnt ihr diese Regel einsetzen, um eure Bilder spannender zu gestalten.
Wenn ihr ein vertikales Element in euer Motiv einbaut, dann achtet darauf, es nicht genau in der Mitte zu platzieren, sondern eher der Drittelregel folgend. Wenn ihr nicht sicher seid, dann nehmt einfach eine Klarsichtfolie, skizziert den Baum oder den Mast darauf und schiebt dann die Folie so lange über das bereits bestehende Bild, bis ihr einen Platz gefunden habt, wo es "organisch" wirkt. Nun könnt ihr euer Gestaltungselement genau an dieser Stelle malen!
Dieses Prinzip der Bildkomposition gilt übrigens nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Fotografie und sogar der Planung im Garten- und Landschaftsbau.